Nach vorne Scheitern: Fehlerkultur in der Wissenschaft

Gelbes Graffiti „Nach vorne Scheitern“ auf roter Ziegelwand. - Yellow graffiti „Nach vorne Scheitern“ on a red brick wall. Gelbes Graffiti „Nach vorne Scheitern“ auf roter Ziegelwand. - Yellow graffiti „Nach vorne Scheitern“ on a red brick wall. Gelbes Graffiti „Nach vorne Scheitern“ auf roter Ziegelwand. - Yellow graffiti „Nach vorne Scheitern“ on a red brick wall. © C-PROMO.de/photocase.com

Fehler sind ärgerlich, dennoch passieren sie immer wieder. Doch ein fehlgeschlagenes Experiment ist in der Forschung nicht zwangsläufig ein Fehlschlag, sondern führt letztlich oft zu wichtigen Erkenntnissen. Dafür bedarf es eines konstruktiven Umgangs mit Fehlern, am besten einer echten Fehlerkultur. Doch wie kann man diesen Umgang lernen, die Kultur beeinflussen? Und inwiefern gehören Fehlschläge, Ablehnungen und Scheitern im Kern zum Wissenschaftssystem? Diese und weitere Fragen wollen wir beim diesjährigen Tag der Promovierenden am 29. Februar 2024 diskutieren.

Fehler sind ärgerlich, dennoch passieren sie immer wieder. Doch ein fehlgeschlagenes Experiment ist in der Forschung nicht zwangsläufig ein Fehlschlag, sondern führt letztlich oft zu wichtigen Erkenntnissen. Dafür bedarf es eines konstruktiven Umgangs mit Fehlern, am besten einer echten Fehlerkultur. Doch wie kann man diesen Umgang lernen, die Kultur beeinflussen? Und inwiefern gehören Fehlschläge, Ablehnungen und Scheitern im Kern zum Wissenschaftssystem? Diese und weitere Fragen wollen wir beim diesjährigen Tag der Promovierenden am 29. Februar 2024 diskutieren.

Wer kennt es nicht: das wichtige Dokument ist gerade abgeschickt und dann findet man die Typos; ein Versuchsaufbau, an dem lange getüftelt wurde, ergibt nicht die erwarteten Ergebnisse oder das Paper, das man bei der wichtigen Konferenz eingereicht hat wird abgelehnt. Was tun in solchen Situationen? Wie kann man lernen souverän und gleichzeitig offen mit solchen unerwünschten Effekten des wissenschaftlichen Arbeitens umzugehen?

Zugleich werden in der Wissenschaft immer wieder Geschichten vom positiven Scheitern erzählt, die die Grundlage zu bahnbrechenden Erkenntnissen bildeten. Doch wie steht es tatsächlich mit der Fehlerkultur im Wissenschaftssystem? Und wie bewege ich mich positiv und fokussiert in einem System, in dem Scheitern oftmals dazu gehört – etwa bei Publikationen oder Drittmittelanträgen.

Diese Aspekte wollen wir beim Tag der Promovierenden 2024 diskutieren. Unter dem Motto „Nach vorne Scheitern: Fehlerkultur in der Wissenschaft“ laden wir Promotionsinteressierte, Promovierende und Postdocs am 29. Februar 2024 ins Leibnizhaus in der Altstadt ein. Nachdem wir den individuellen Umgang mit Fehlern und die Bedeutung von Scheitern in der Wissenschaft in einem Panel diskutieren, werden anschließend in Impulsworkshops einzelne Aspekte weiter vertieft.

Auch Kurzentschlossene sind herzlich willkommen!

Veranstaltungsort: Leibnizhaus, Holzmarkt 4 - 6, 30159 Hannover

Programm des Tag der Promovierenden 2024

Donnerstag, 29.2.,
11.00 Uhr-12.15 Uhr

Workshop I (ausgebucht/Warteliste möglich)

Selbst-bewusst den Promotionsprozess gestalten
Trainerin: Dr. Eva Reichmann (beruf & leben), Online-Veranstaltung

Maximal 25 Teilnehmende: Um Anmeldung über das Formular am Ende der Seite wird gebeten!
Bitte beachten Sie, dass die Plätze in der Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen vergeben werden.

Donnerstag, 29.2.,
13.15 Uhr-13.30 Uhr

Grußwort von Prof. Dr. Joachim Escher, Direktor der Graduiertenakademie
mit anschließender Verleihung der Urkunde für das Lindemann-Stipendium 2023

Donnerstag, 29.2.,
13.30 Uhr-14.45 Uhr

Podiumsdiskussion zum Thema Fehlerkultur in der Wissenschaft

Gesprächspartner*innen:

  • Prof. Dr. Eva Barlösius, Institut für Soziologie, Leibniz Universität
  • Dr. Oliver Grewe, VolkswagenStiftung
  • Daniel Eckmann, Psychologisch-Therapeutische Beratung für Studierende (ptb), Leibniz Universität
  • Dr. Dennis Schlippert, Institut für Quantenoptik, Leibniz Universität
  • Julia Hiniborch, Promovierende, Institut für Didaktik der Mathematik und Physik, Leibniz Universität


Moderation: Tanja Föhr (FÖHR - Agentur für Innovationskulturen)

Donnerstag, 29.2.,
14.45 Uhr-15.15 Uhr
Kaffeepause
parallel dazu InfoCafé mit Serviceeinrichtungen der Leibniz Universität
Donnerstag, 29.2.,
ab 15.15 Uhr,
circa 2 h

Workshop II

Umgang mit Rückschlägen
Trainerin: Dr. Nadine Binder (Nadine Binder Training u. Coaching)

Maximal 30 Teilnehmende: Um Anmeldung über das Formular am Ende der Seite wird gebeten!
Bitte beachten Sie, dass die Plätze in der Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen vergeben werden.

Donnerstag, 29.2.,
ab 15.15 Uhr,
circa 2,5 h

Workshop III

Meine persönliche Fehlerkultur - wie Erfolge aus Misserfolgen wachsen können
Trainer: Dr. Oliver Grewe (consulting wissenschaftsmanagement)

Maximal 50 Teilnehmende: Um Anmeldung über das Formular am Ende der Seite wird gebeten!
Bitte beachten Sie, dass die Plätze in der Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen vergeben werden.

Donnerstag, 29.2.,
ab 15.15 Uhr,
circa 2 h

Workshop IV

Neue Perspektive auf Fehler in der Forschung - ein Systems-Thinking-Ansatz
Trainerin: Dr. Maia George (Maia George Wissenschaftscoaching)

Maximal 12 Teilnehmende: Um Anmeldung über das Formular am Ende der Seite wird gebeten!
Bitte beachten Sie, dass die Plätze in der Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen vergeben werden.

Donnerstag, 29.2.,
circa 17:45 Uhr

musikalisch begleitetes Programm "Heiter Scheitern"
4gewinnt Improtheater

Donnerstag, 29.2.,
gegen 19 Uhr
Voraussichtliches Ende der Veranstaltung

Details zum Workshop Programm

  • 29.2., 11:00 Uhr-12:15 Uhr: Selbst-bewusst den Promotionsprozess gestalten (ausgebucht/Warteliste möglich)

    ausgebucht/Warteliste möglich

    Trainerin:
    Dr. Eva Reichmann, beruf&leben

    Inhalte:
    Zu Beginn jedes Promotionsvorhabens lernen Promovierende viel Neues - und schätzen sich selbst oft als "geeignet für eine Promotion" ein. Doch je mehr sie sich in ein Thema einarbeiten, desto mehr wird ihnen klar, wie viel mit dem Thema verbunden sein könnte - und für manche beginnt nun die Phase der Selbstzweifel: ich kann dieses Thema doch gar nicht in seiner gesamten Tragweite bearbeiten, ich kann und weiß eigentlich nichts ...Es gibt aber Möglichkeiten, um aus dieser Phase der Selbstzweifel wieder herauszukommen (oder gar nicht erst tief einzusteigen) - man kann also selbst einiges tun, um nicht in die "Imposter-Syndrom-Falle" zu tappen.

    Themen:

    • Thesis als "Zweckpapier" für ein individuelles berufliches Ziel betrachten
    • Stellen Sie der Betreuung die richtigen Fragen (nicht nur fachliche)
    • Karriereplanung und Thesis zusammen denken: was brauch ich an "Expertise" für mein berufliches Ziel?
    • Umgang mit Ergebnissen: "falsches" Ergebnis - oder nur "unerwünscht"?
    • welche Fehlerkultur benötige ich - und was kann ich tun, um sie zu etablieren?
    • eigene Glaubenssätze und "Standards" hinterfragen: sind nur 150% perfekt?

    Der Workshop ist interaktiv gestaltet - es gibt für die Zuhörenden Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich einzubringen.

  • 29.2., ab 15.15 Uhr, circa 2 Stunden: Umgang mit Rückschlägen

    Trainerin:
    Dr. Nadine Binder (Nadine Binder Training u. Coaching)

    Inhalte:
    In der Wissenschaft läuft nicht immer alles wie geplant – lernen Sie in diesem Impulsworkshop, wie Sie möglichst gelassen und konstruktiv mit Rückschlägen, Krisen oder Herausforderungen umgehen können. Im Workshop beschäftigen wir uns mit evidenzbasierten Techniken der Affektregulation, des kognitiven Reframings und weiteren Methoden, die Ihnen dabei helfen können, gut mit Rückschlägen umzugehen und an herausfordernden Situationen oder „Momenten des Scheiterns“ zu wachsen.

  • 29.2., ab 15.15 Uhr, circa 2,5 Stunden: Meine persönliche Fehlerkultur - wie Erfolge aus Misserfolgen wachsen können

    Trainer:
    Dr. Oliver Grewe (consulting wissenschaftsmanagement)

    Inhalte:
    Der Workshop startet mit einer kurzen Reflexion über die Begriffe Erfolg, Misserfolg und Scheitern, um ein gemeinsames Verständnis sicherzustellen. Dabei wird zwischen der Sicht der Einzelperson und des „Systems Wissenschaft“ unterschieden, da sich diese beiden Perspektiven nicht zwingend decken.
    Des Weiteren wird dargestellt, auf welchen Faktoren ein „Erfolg“ oder „Misserfolg“ in der Wissenschaft beruht und wie diese Faktoren zusammenspielen. Dabei wird insbesondere die fundamentale Bedeutung des „Peer Review“ sowie das diesem System innewohnende (und intendierte) Pareto-Prinzip und seine Auswirkung auf die individuelle Karriere erörtert.
    Abschließend werden Strategien entwickelt, mit denen sich einzelne Misserfolge in der Wissenschaft in einen Gesamterfolg umwandeln lassen. Diese Strategien werden in Bezug auf ihre praktische Anwendbarkeit im wissenschaftlichen Alltag erläutert, orientiert an den drei Leitfragen:

    • Was kann ich aus meinem Ergebnis lernen?
    • Wie kann ich mein Ergebnis kommunizieren?
    • Welche Schlüsse ziehe ich aus meinem Ergebnis?

    Auf diese Weise sollen die Teilnehmenden pragmatisch darin unterstützt werden, Misserfolge bewusst einzuordnen zu können und den richtigen Umgang mit ihnen zu finden, um so ihre Karriere in der Wissenschaft selbstbestimmt zu gestalten.

    Zielgruppe:
    Der Workshop richtet sich an Doktorand*innen und Postdocs aller Fachrichtungen

  • 29.2., ab 15.15 Uhr, circa 2 Stunden: Neue Perspektive auf Fehler in der Forschung - ein Systems-Thinking-Ansatz

    Trainerin:
    Dr. Maia George

    Inhalte:
    In unserem Workshop erkunden wir, wie die Prinzipien des Systems Thinking, ein New-Work-Ansatz, genutzt werden können, um eine konstruktive Fehlerkultur in der Forschung zu fördern. Durch die Kombination von theoretischem Input, praktischen Übungen und Diskussionen vertiefen wir folgende Aspekte:

    • Fehler als Systeminputs: Wir beleuchten, wie Fehler als wertvolle Informationsquelle statt als persönliches Versagen angesehen werden können, um notwendige Anpassungen und Verbesserungen in der eigenen Forschungspraxis anzustoßen.
    • Analyse von Feedback-Schleifen: Die Teilnehmenden lernen, wie das Konzept der Feedback-Schleifen in der Forschung effektiv für das Lernen aus Fehlern genutzt werden können.
    • Systemische Barrieren für offene Fehlerkultur: Die Teilnehmenden identifizieren systemische Hindernisse für eine offene und lernorientierte Fehlerkultur in ihrem Forschungsumfeld und entwickeln Ansätze, mit diesen umzugehen.

    Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmenden zu zeigen, wie sie eine positive persönliche Fehlerkultur schaffen und aufrechterhalten können, indem sie die Methoden des Systems Thinking anwenden.

29. Februar 2024

Tag der Promovierenden

Nach vorne Scheitern: Fehlerkultur in der Wissenschaft

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